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Coesfeld

Bildurheber: D. Hillmann

Die Kreisstadt Coesfeld liegt ca. 35 km westlich von Münster und somit mitten im Münsterland, welches vom Teutoburger Wald, der Soester Börde und der niederländischen Grenze eingerahmt wird. Mit dem Coesfelder Berg liegt ein Teil des Stadtgebiets in den Baumbergen, in denen bei Billerbeck die Berkel entspringt. Sie fließt durch Coesfeld, wird aber am Walkenbrückentor gestaut, um zum größeren Teil als Umflut innerhalb der Wälle außerhalb des Rings um die Stadt geführt zu werden. Nur etwas südlich von Coesfeld befindet sich der Naturpark Hohe Mark.

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Die erste schriftliche Erwähnung Coesfelds findet sich in der Lebensbeschreibung des heiligen Ludgerus, des Patrons und Bischofs der Diözese Münster. Danach hat Liudger auf dem Weg von seiner Abtei in Essen/Werden nach Münster am Abend vor seinem Tod, dem 26. März 809, in der St. Lamberti Kirche gepredigt.Bischof Hermann II. von Katzenelnbogen von Münster übertrug im Jahre 1197 das Stadtrecht auf Coesfeld, wenige Jahre nach der Stadtwerdung des benachbarten Ortes Münsters, wodurch die neue Stadt aus umstrittener Abhängigkeit des bei Coesfeld gelegenen Kloster Varlars entlassen wurde.

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Heinrich (von Coesfeld), hatte als zweiter Probst des Klosters Varlar, das von seinen Verwandten Gottfried und Otto von Cappenberg unter Mitwirkung von Norbert von Xanten als Prämonstratenserkloster gegründet worden war, das Dorf Coesfeld nördlich der Berkel dem Kloster kurz vor der Stadtwerdung vererbt. Durch Neubau der Jacobi-Kirche südlich der Berkel konnte der Bischof von Münster eigene (Stadt-)Rechte geltend machen. Die erhaltene Urkunde trägt das Datum des 12. März 1197, kaiserliche Bestätigung fand die Urkunde im darauf folgenden August. Der neue Status war mit erheblich erweiterten Rechten für die Bürger verknüpft, die aber nicht ausdrücklich genannt werden. Hierzu dürften Markthoheit, Münzhoheit, Steuerhoheit, eine eigene Gerichtsbarkeit und die freie Wahl der Bürgermeister und Schöffen sowie das Recht auf Befestigung gehört haben. Von den ehemals vier Hauptjahrmärkten hat sich der Ursulamarkt bis heute sowie der Wochenmarkt am Montag und am Donnerstag erhalten. Im Jahr 1244 wurde das Zisterzienserinnenkloster Marienborn nach Coesfeld verlegt.

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Der Fürstbischof von Münster, Franz von Waldeck, bei der Belagerung des Täuferreichs von Münster.1534 gelang es kurze Zeit, einigen aus Münster zu Unterstützungszwecken ausgesandten „Sendboten“ der theokratischen „Täufer“ im damals mehrheitlich protestantischen Coesfeld und weiteren Städten im Münsterland erheblichen Einfluss zu gewinnen. Die Täufer, deren münsteraner Anführer Jan van Leiden und Jan Matthys aus den Niederlanden und deren ideologischer Anführer Bernd Rothmann aus Stadtlohn stammten, wurden dann aber durch den die Stadt Münster belagernden Bischof Franz von Waldeck mit Truppengewalt verdrängt.

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Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Coesfeld großflächig durch Luftbomben zerstört, bevor es von vorrückenden englisch-amerikanischen Truppen unter Bernard Montgomery besetzt wurde. Beim nachfolgenden – teils autogerechten – Wiederaufbau wurden große Flächen in das Stadtbild des Mittelzentrums unter Zersiedlungstendenzen integriert und die Stadt erlebte einen jahrzehntelangen wirtschaftlichen Aufschwung. Am 1. Juli 1969 wurde die Innenstadt Coesfeld mit der vormals unabhängigen und außerhalb gelegenen Gemeinde Coesfelder Kirchspiel, die - festgelegt durch die preußisch revidierte Städteordnung von 1831 - seit 1837 von der Stadt getrennt war, zur Stadt Coesfeld zusammengelegt, wodurch die Einwohnerzahl von 22.039 auf 26.528 wuchs. Bei der kommunalen Neugliederung der Kreise behielt Coesfeld den Status als Kreissitz. Die Textilkrise Westfalens der 1970er-Jahre überstand die Stadt Coesfeld und der umgebende Kreis durch Ansiedlung neuer Klein- und mittelständischer Unternehmen glimpflich. Im Jahr 1997 feierte Coesfeld das 800-jährige Bestehen der Stadt.

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